Pfingsten


FEST DEr kraftausgießung Durch den HEILIGEN GEist

 

Was bedeutet für die Christliche Welt dieses Fest? Was eigentlich genau feiern wir an diesem Tag?

 

Traditionell haben wohl die meisten Christen gelehrt bekommen, daß "die Ausgießung des Heiligen Geistes" gefeiert wird, welcher über die Jünger Jesu vor ca. 2000 Jahren ausgegossen wurde. Was sollen wir uns hierunter vorstellen? 

 

Was oder wer ist der "Heilige Geist"? Die Dreieinigkeit GOTTES ist uns bekannt als

 

 Gottvater - Gottsohn - Heiliger Geist

 

Im Alten Testament können wir das erste Mal bei Moses vom Geist Gottes hören: 

 

"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde"

" Und die Erde war wüst und leer und Finsternis lag auf der Tiefe;

und der Geist Gottes schwebte über den Wassern."

 

Es ist uns bekannt, daß die Bibel eine Bildersprache enthält. So dürfen wir die Begriffe "Himmel" und "Erde" auch nicht auf unsere kleine Erde beziehen. Die Schöpfung ist unermesslich groß und unsere materielle Welt nur der kleinste Teil am untersten Ende. Hier ist mit "Himmel" die erste Schöpfung, das Geistige Reich gemeint, wo auch der Ursprung des Menschengeistes ist, und mit "Erde und Wassern" die entstehende ganze Schöpfung.

 

Damit ist zu verstehen, warum "der Geist Gottes über den Wassern schwebte" als die Schöpfung entstand, denn als sein Werk steht sie außerhalb des Schöpfers. 

 

Der Geist Gottes ist der "Heilige Geist", gleichzusetzen mit dem Willen Gottes, durch IHN entstand also die Schöpfung. Er selbst (der Geist Gottes als Persönlichkeit) blieb jedoch immer außerhalb, oder besser gesagt über der Schöpfung, aber SEIN Licht erhellte den lichtleeren Raum, ermöglichte die Schöpfung und gab damit Leben und Wärme. 

 

Ohne die Kraft des "Heiligen Geistes" könnte keine Kreatur existieren, denn alle sind abhängig von ihr. Diese Kraft spendet er im wiederkehrenden Rhythmus, nach unserer Zeitrechnung einmal im Jahr, in seine Schöpfung.  Im Frühjahr eines jeden Jahres streckt sich die ganze Natur diesem hohen Ereignis entgegen, und zu der ungefähren Zeit unseres Pfingstfestes ist es dann so weit:

 

Der "Heilige Geist" sendet erneuernde Kraft in die Schöpfung,

 

zum Segen und zur Erhaltung aller Kreaturen.

 

Ein großes Dankesfest sollte es sein und der höchste Feiertag im Jahr. Die Jünger Jesu wußten um dieses Geschehen und konnten sich ganz der Kraft, welche von oben "wie ein Brausen kam" öffnen - und diese auch verwenden. Sie waren gestärkt und voller Tatendrang. Und die Menschen waren von dem Strahlen, welches jetzt auch von ihnen ausging, sehr beeindruckt und sprachen von einem Wunder.

 

Durch das Werk "Im Lichte der Wahrheit" Gralsbotschaft, bekommen wir eine wunderbare Aufklärung über das tatsächliche Geschehen. 

 

 "Von Zeit zu Zeit erscheint nun an dem Tag der Heiligen Taube die Taube über dem Gefäß als erneutes Zeichen der unwandelbaren göttlichen Liebe des Vaters. Es ist die Stunde der Verbindung, die Krafterneuerung bringt. Die Hüter des Grales empfangen sie in demutvoller Andacht und vermögen dann diese erhaltene Wunderkraft weiterzugeben.

Daran hängt das Bestehen der ganzen Schöpfung!

Es ist der Augenblick, in dem im Tempel des Heiligen Grales des Schöpfers Liebe strahlend sich ergießt zu neuem Sein, zu neuem Schaffensdrange, der pulsschlagartig abwärts durch das ganze Weltall sich verteilt. Ein Beben geht dabei durch alle Sphären, ein heiliges Erschauern ahnungsvoller Freude, großen Glückes. Nur der Geist der Erdenmenschen steht noch abseits, ohne zu empfinden, was gerade ihm dabei geschieht, welch unermeßliches Geschenk er stumpfsinnig entgegennimmt, weil seine Selbsteinengung im Verstande das Erfassen einer derartigen Größe nicht mehr zuläßt.

Es ist der Augenblick der Lebenszufuhr für die ganze Schöpfung!" 

Auszug aus "Der Heilige Gral" von Abd-ru-shin

 

 *  *  *

 

Das Wissen um diese gnadenvolle Kraft, welche wiederkehrend aus dem höchsten Tempel der Schöpfung, welcher den Heiligen Gral birgt, gespendet wird, ist im Laufe der Zeit leider weitgehendst verloren gegangen. Nur wenige Hinweise auf das große Geschehen sind uns erhalten geblieben wie z.B. in Richard Wagners "Lohengrin" wo es heißt:

 

"In fernem Land, unnahbar euren Schritten,

liegt eine Burg, die Montsalvant genannt;

ein lichter Tempel stehet dort inmitten,

so kostbar, als auf Erden nichts bekannt;

 

drin ein Gefäß von wundertät'gem Segen

wird dort als höchstes Heiligtum bewacht:

Es ward, daß sein der Menschen reinste pflegen,

herab von einer Engelschar gebracht;

 

alljährlich naht vom Himmel eine Taube,

um neu zu stärken seine Wunderkraft:

Es heißt der Gral, und selig reinster Glaube

erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.

 

Wer nun dem Gral zu dienen ist erkoren,

den rüstet er mit überird'scher Macht;

an dem ist jedes Bösen Trug verloren,

wenn ihn er sieht, weicht dem des Todes Nacht."

 

Die für die Kreatur sichtbare Form des "Heiligen Geistes" ist die Taube. Seit Menschengedenken können wir die Taube immer wieder im Zusammenhang mit dem "Heiligen Geist" finden.

Richard Wagners "Lohengrin"
Richard Wagners "Lohengrin"

Anmerkung: Was die Flammenzungen über den Häuptern der Jünger angeht, so muß dies in einem gesonderten Thema zur Sprache kommen.